VDM® FM 31 Plus: Innovativer Werkstoff für Müllverbrennungsanlagen

Betreiber von Müllverbrennungsanlagen stehen weltweit vor denselben Herausforderungen: Die korrosiven Bedingungen, die durch die Verbrennung von Abfällen entstehen, setzen selbst hochwertigen Werkstoffen stark zu. Die Anforderungen sind enorm, da die eingesetzten Materialien extremen Temperaturen und aggressiven chemischen Bedingungen standhalten müssen. Diese Belastungen führen zu einer stetigen Abnutzung der Schutzschicht, wodurch regelmäßige Instandhaltungsarbeiten und Materialerneuerungen notwendig sind.

20 .  Februar  2025

Traditionell wird in Müllverbrennungsanlagen der Werkstoff VDM® FM 625 eingesetzt (in den Vereinigten Staaten FM 622), der durch seine außergewöhnliche Korrosionsbeständigkeit überzeugt. Allerdings verfügen VDM® FM 625 und FM 622 über vergleichsweise hohe Anteile an hochpreisigen Legierungselementen wie Nickel, Niob, Molybdän und Wolfram. Mit dem neu entwickelten Werkstoff VDM® FM 31 Plus hat VDM Metals eine ebenso leistungsstarke, aber deutlich wirtschaftlichere Alternative geschaffen, die die Anforderungen in Müllverbrennungsanlagen erfüllt und gleichzeitig Ressourcen schont.

Die chemische Zusammensetzung enthält geringere Mengen an Legierungselementen wie Nickel und Molybdän und verzichtet vollständig auf Niob und Wolfram. Stattdessen setzt VDM® FM 31 Plus auf einen höheren Chrom- und Eisenanteil, der die Korrosionsbeständigkeit gewährleistet und gleichzeitig kosteneffizienter ist.

Schlüsselfaktoren des VDM® FM 31 Plus:

  • Hohe Korrosionsbeständigkeit: Der VDM® FM 31 Plus liefert im Vergleich zu den herkömmlichen Werkstoffen ähnliche Ergebnisse in vergleichbaren Anwendungen im Bereich der Müllverbrennung.
  • Einfache Verarbeitung: Der Werkstoff kann für das Auftragsschweißen verwendet werden, einem Verfahren, das in Müllverbrennungsanlagen standardmäßig zum Schutz von Rohren und Paneelen eingesetzt wird.
  • Geringere Kosten für Anwender: Die optimierte Legierungszusammensetzung reduziert den Metallpreis im Vergleich zu VDM® FM 625.

In Müllverbrennungsanlagen wird VDM® FM 31 Plus zum Auftragsschweißen (Cladding) eingesetzt. Hierbei wird der Werkstoff in Drahtform auf einen weniger hochwertigen Grundwerkstoff wie Kohlenstoffstahl aufgeschweißt, um eine korrosionsbeständige Schutzschicht zu bilden. Diese Schicht schützt die Rohre und Paneele, die in direkten Kontakt mit den heißen und korrosiven Rauchgasen kommen.

Besonders kritisch sind die heißen Zonen, wie der erste Rauchgaszug, in dem die Temperaturen und Korrosionsbedingungen am extremsten sind. Hier haben umfangreiche Tests gezeigt, dass VDM® FM 31 Plus mindestens genauso leistungsfähig ist wie der etablierte Werkstoff VDM® FM 625.

Ein entscheidender Vorteil des VDM® FM 31 Plus ist, dass er nicht nur wirtschaftlicher ist, sondern auch weniger an wertvollen Ressourcen wie z.B. Nickel oder Niob verbraucht. Dies ist besonders wichtig, da die Schutzschicht durch den kontinuierlichen Kontakt mit aggressiven Abgasen im Laufe der Zeit abgetragen wird – auch als Abzehrung bezeichnet – und regelmäßig erneuert werden müssen.

Daher verschwindet der aufgetragene Korrosionsschutz mit der Zeit und wird Teil der Asche bzw. geht teilweise in den Filterstaub über. Diese Asche wird zwar sicher entsorgt, kann jedoch derzeit noch nicht recycelt werden.

Jede Einsparung von wertvollen Legierungselementen hat daher nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Vorteile. Durch die beinahe Halbierung von Nickel und den Verzicht auf wertvolle Legierungselemente im Vergleich zum VDM® FM 625 oder VDM® FM 622, leistet VDM® FM 31 Plus einen Beitrag zur Ressourcenschonung.

Die Müllverbrennungsbranche ist ein globaler Wachstumsmarkt, insbesondere in Ländern, in denen Recycling und Abfallvermeidung weniger etabliert sind. VDM® FM 31 Plus bietet hier eine kostengünstige und zugleich nachhaltige Lösung, die dazu beiträgt, die Betriebskosten von Anlagen zu senken.

Erste größere Projekte mit VDM® FM 31 Plus wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Die Ergebnisse sind vielversprechend: In hochkorrosiven Zonen konnte VDM® FM 31 Plus seine Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Doch die Möglichkeiten von VDM® FM 31 Plus könnten in Zukunft auch weit über Müllverbrennungsanlagen hinausreichen. In der Öl- und Gasindustrie könnte er beispielsweise als Innenbeschichtung für Rohre eingesetzt werden, die unter extremen korrosiven Bedingungen stehen. Auch in der chemischen Industrie gibt es Potenzial für den Einsatz des Werkstoffs – beispielsweise in der Phosphorsäureproduktion oder in anderen korrosiven Anwendungen.

VDM® FM 31 Plus ist ein Werkstoff, der Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit in einem innovativen Produkt vereint. Er wurde speziell für die hohen Anforderungen in Müllverbrennungsanlagen entwickelt, kann aber auch in anderen Industriezweigen neue Maßstäbe setzen.

Mit seiner Einführung stärkt VDM® Metals seine Position als führender Anbieter von Hochleistungswerkstoffen und bietet gleichzeitig eine Lösung für die wachsenden Herausforderungen der Industrie und des Umweltschutzes. VDM® FM 31 Plus ist nicht nur eine Weiterentwicklung bestehender Technologien, sondern ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigerer und kosteneffizienterer Industrieprozesse.

Ihr Ansprechpartner

VDM Metals Mitarbeiter
Philipp Verbnik Head of Marketing Visitenkarte
Route VDM Metals International GmbH Plettenberger Str. 2 58791 Werdohl